Johann Senninger

Eisenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1895    † 1943

 

Lebenslauf

Johann Senninger wurde am 10.8.1895 in Au/Neulengbach geboren. Er arbeitete als Zimmermann und Eisenbahner. Ab 1920 war er bei den ÖBB. Von 1920 - 1932 war er Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und der freien Gewerkschaft. Von 1922 - 1932 schloß er sich dem republikanischen Schutzbund an.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 30. 10. 1941 wurde Johann Senninger verhaftet und am 4. 12. 1942 in Krems zum Tode verurteilt. Am 29.4.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Der Angeklagte Senninger, der vom März 1940 bis August 1941 die umfangreichste Tätigkeit entfaltete, hat die Todesstrafe verwirkt. Er hat nicht nur selbst in einem beträchtlichen Ausmaß Beiträge bezahlt, sondern ihm fällt auch die Gründung der Zelle am Bahnhof Neulengbach zur Last, als deren Leiter er durch lange Zeit nach umfangreicher Werbung Geldbeträge von beträchtlicher Höhe der kommunistischen Partei zuführte. (…) Dieser Angeklagte (…) hat das Recht verwirkt, innerhalb der Volksgemeinschaft weiterzuleben, gegen die er sich selbst gestellt hat.“

Mahnmahl, Gedenktafel

Sein Name steht am Mahnmal am Hauptfriedhof St. Pölten, ebenso auf einer Gedenktafel am Bahnhof St. Pölten.

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


Porträt teilen